Stellungnahme zum Antrag
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165/2004
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Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 25.06.2004
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 6230-20 R
Stellungnahme zum Antrag
Stadträtinnen/Stadträte -
Fraktionen
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Datum
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Betreff
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Anlagen
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Beantwortung/ Stellungnahme:
1. Umgestaltung im Zuge der Ortsdurchfahrt
Hedelfingen
Pläne für die Umgestaltung der Rohracker Straße
und den Knotenpunkt Hedelfinger Platz sowie erste Überlegungen für den
Dürrbachplatz liegen vor.
Eine Reduzierung des Querschnitts der Rohracker
Straße auf nur einen Fahrstreifen in jeder Fahrtrichtung bedeutet eine
deutliche Reduktion der vorhandenen Verkehrsmenge. Diese Reduktion kann
entweder dadurch erfolgen, dass der Kfz-Verkehr durch den Ausbau des
ÖPNV-Angebots auf öffentliche Verkehrsmittel verlagert wird, oder indem er
auf andere zumutbare Routen gelenkt wird. Zur Verkehrsverlagerung auf den
ÖPNV sind geeignete Angebote nicht vorhanden. Zur Verkehrslenkung auf andere
Routen durch eine Kombination aus Wegweisung und Begrenzen der
Leistungsfähigkeit der Rohracker Straße müsste wenigstens eine geeignete
Alternativroute vorhanden sein. Bei der seinerzeitigen Umgestaltung der
Wagenburgstraße war diese Alternativroute der Berger Tunnel. Wenn keine
Alternativroute angeboten werden kann, wird nur der vorhandene Stau
vergrößert.
Die Verwaltung empfiehlt deshalb, vor einer auch
nur versuchsweisen Reduzierung des Straßenquerschnitts die Folgen dieses
Eingriffs in einem Computermodell zu simulieren. Es besteht nämlich die
Sorge, dass damit in Hedelfingen durch zunehmende Staus die Situation, z. B.
hinsichtlich der Luftqualität, weiter verschlechtert wird. Außerdem ist zu
befürchten, dass durch Rückstaus bis auf die B 10 der Verkehrsfluss und die
Verkehrssicherheit dort beeinträchtigt und auch die Standortqualität der
Gewerbeflächen im Neckartal verschlechtert wird.
Die Möglichkeit, den Bachlauf des Dürrbachs
wieder offen zu legen wird geprüft, wenn sich zeigt, dass eine Umgestaltung
der Rohracker Straße und der beiden genannten Knotenpunkte verkehrstechnisch
möglich ist. Unabhängig davon ist anzumerken, dass der Dürrbach im Bereich
der Rohrackerstraße in einem betonierten Rechteckprofil DN 3500/2500
verläuft. Bei einem Hochwasserereignis kommen hier bis zu 40 m³/s zum
Abfluss. Um die möglichen Hochwasserüberflüsse schadlos ableiten zu können,
wäre ein der heutigen Verdolung vergleichbarer betonierter
Rechteckquerschnitt notwendig, der allerdings nicht die ökologischen
Funktionen eines natürlichen Gewässers erfüllen könnte. Weiterhin wären
zahlreiche Brückenbauwerke bzw. Verdolungen notwendig, um die angrenzenden
Grundstücke und Zufahrtsstraßen zu erschließen. Ein renaturierter Dürrbach
würde den gesamten heutigen Straßenraum in Anspruch nehmen.
Für eine Umgestaltung des Hedelfinger Platzes
unter der Voraussetzung, dass die vorhandenen Verkehrsmengen auch weiterhin
bewältigt werden müssen, liegt dagegen bereits eine Planung vor, die bei
gegebener Finanzierung realisiert werden könnte.
2. GVFG-Finanzierung der "alten" Planung
Nach derzeitigem Sachstand kann nicht damit
gerechnet werden, dass die Umfahrungen von Hedelfingen und Riedenberg als B
312 gebaut und vom Bund finanziert werden. Nach der Argumentation des BMVBW
kann die bisherige Planung unter anderem deshalb nicht weiter verfolgt
werden, weil in einer Tunnelröhre künftig Verkehrsbelastungen von maximal
20.000 Kfz/d zulässig sind. Zwar wird diese Regelung zunächst nur für
Bundesstraßen und Bundesautobahnen gelten, es ist aber möglich, dass auch
den Ländern die Anwendung der neuen Richtlinien empfohlen und zur
Voraussetzung für die Bezuschussung nach dem GVFG gemacht wird. Deshalb
prüft die Verwaltung, wie eine neue Straßenverbindung aus dem Neckartal zur
Mittleren Filderstraße realisierbar wäre. Nach dem GVFG-Förderprogramm, das
zwischen dem Land und der Stadt abgestimmt ist, ist eine Bezuschussung
dieser Maßnahme erst nach 2010 möglich.
Dr. Wolfgang Schuster
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