(mk) - Mit Hochdruck bereiten das Stadtplanungsamt und das Tiefbauamt den
Verkehrsversuch in der Rohrackerstraße vor. Von März an soll probeweise
nur noch jeweils einspurig pro Fahrtrichtung durch den Ort gefahren
werden.
Noch wenige Wochen rollen und rasen die Autokolonnen vierspurig
durch Hedelfingen. In wenigen Wochen werden sich die Pendler auf
veränderte Verhältnisse einstellen müssen. Die Stadtverwaltung bereitet
einen groß angelegten Verkehrsversuch vor. "Im März wird die
Rohrackerstraße wie vom Gemeinderat gewünscht, probeweise zurückgebaut",
bestätigt Gunter Siebers, der persönliche Referent des
Technikbürgermeisters.
Genaue Pläne sind bereits ausgearbeitet. "Von Heumaden kommend müssen sich
die Autofahrer auf Höhe der Bushaltestelle Ährenweg einfädeln. Dort steht
nur noch eine Fahrspur zur Verfügung", erklärt Verkehrsplaner Stephan
Oehler. Erst nach dem Penny-Markt spaltet sich die Fahrbahn in zwei Spuren
vor der Ampel auf. Die gleiche Regelung gilt für die Gegenrichtung. Eine
Linksabbiegespur vom Hedelfinger Platz in die Penny-Tiefgarage sei nicht
vorgesehen. Der Versuch sei auf sechs Monate ausgelegt und solle die
Leistungsfähigkeit testen, erklärt Technikbürgermeister Dirk Thürnau. Der
Versuch werde so kostengünstig wie möglich ablaufen. Es gäbe nur kleine
bauliche Änderungen und die neue Verkehrsführung werde überwiegend über
provisorisch angebrachte Fahrbahnmarkierungen und Beschilderungen
bewerkstelligt, sagt Oehler.
Größere Behinderungen und Staus erwarten die Verkehrsexperten nicht.
Simulationen haben gezeigt, dass der Verkehrsfluss nicht wesentlich ins
Stocken gerät. Über den definitiven Rückbau der Rohrackerstraße
entscheiden dann die Stadträte. Zur Halbzeit, im Juli, erwarten die
Experten einen ersten, aussagekräftigen Zwischenbericht. "Wenn die
Rohrackerstraße auf Grund der guten Erfahrungen endgültig rückgebaut
werden soll, müssen wir schließlich die Finanzierung im Herbst in den
Doppelhaushalt 2006/2007 einplanen", erklärt CDU-Stadträtin Ilse Unold die
Eile für die Testphase.
Die endgültige Verengung und die von den Hedelfingern gewünschte
Umgestaltung der Straße wird das Tiefbauamt frühestens im kommenden Jahr
bauen. "In diesem Fall würden wir in der Zeit zwischen Testende und
Baubeginn das Provisorium bestehen lassen", meint Oehler. Für
Finanzbürgermeister Michael Föll ist dieser Straßenrückbau maximal eine
Übergangslösung. "Wir brauchen eine Filderauffahrt. Die Landesmesse wird
brummen. Sie wird gemeinsam mit dem Flughafen mehr Verkehr vom Neckartal
auf die Fildern ziehen", prophezeite Föll auf dem Neujahrsempfang der
Wangener CDU. Deswegen halte er es nicht für illusorisch, dass die alten
Pläne der Südumfahrung wieder aus der Schublade geholt werden. "Der
Bundesverkehrswegeplan kann jederzeit ergänzt werden", meinte er in
Hinblick auf einen Regierungswechsel nach der Bundestagswahl.