17.11.2005: Hier geht's rund...
Home Nach oben 07.05.2004: Freie Wähler UZ 02.02.2005 SZ 18.03.2005 WILIH 22.03.2005 WILIH 22.03.2005 UZ 30.03.2005 20.10.2005: Rede zum... UZ 29.10.2005  Doch kein Geld... UZ  29.10.2005: Auf ein Wort... WILIH: 31.10.2005  Ampelkoalition... WILIH: 31.10.2005  Gastkommentar WILIH: 08.11.2005  Bypass? UZ 9.11.2005: Bypass SZ 09.11.2005 SN: 16.11.2005:  CDU: Kreisverkehr SZ 17.11.2005 17.11.2005: Hier geht's rund... UZ 17.11.2005: Bezirksbeirat hält... UZ: 26.11.2005 Durchbruch... SZ 29.11.2005: Geld für Bau... SN: 29.11.2005: Kreisel am Dürrbachplatz UZ 29.11.2005: Sichere Mehrheit WILIH: 06.12.2005  Quadratur...

 

Home
Nach oben

Homepage
 

Hier geht's rund

 
 

 
Hier geht"s rund
Geplanter Dürrbachkreisel erhitzt die Gemüter - Bezirksbeirat für Kreisverkehr

; //--> HEDELFINGEN - Eine aufregende Woche haben die Hedelfinger hinter sich. Die Ergebnisse des Verkehrsversuchs sind ausgewertet und geben grünes Licht für den Rückbau der Rohrackerstraße. Aber: problematisch aus Sicht der Verkehrsexperten ist der geplante Kreisverkehr am Dürrbachplatz. Etliche Stadträte lehnten diesen deshalb ab. Was Paul Wurm, Hedelfinger CDU-Mitglied, dermaßen ärgerte, dass er aus der Partei austrat und eine erneute Verkehrszählung organisierte. Die CDUler ließen sich überzeugen. Am Dienstagabend zogen im Bezirksbeirat alle an einem Strang und forderten einstimmig, die Mittel für alle drei geplanten Baumaßnahmen von Otto-HirschBrücke über Rohrackerstraße bis zum Dürrbachkreisel in den Haushalt einzustellen.

Die Hedelfinger wollen alle Verkehrsproblem in "einem Guss" bis Ende 2007 gelöst haben. Zunächst soll die Otto-Hirsch-Brücke mit der Straßenbahn-Wendeschleife umgebaut werden. Dann soll die Rohrackerstraße nach erfolgreichem Verkehrsversuch von zwei Spuren in jede Fahrtrichtung auf jeweils eine Spur zurückgebaut werden. Und um der Ortsmitte "ein Gesicht" zu geben, wollen die Bezirksbeiräte einen Kreisverkehr am Dürrbachplatz einrichten.

Einstimmig beschlossen die Bezirksbeiräte am Dienstagabend, den Gemeinderat "nachhaltig" aufzufordern, "die von der Stadtverwaltung beantragten Haushaltsmittel in ihrer Gesamtheit in den Haushalt 2006/2007 einzustellen".
Doch der Einstimmigkeit war eine turbulente Woche vorangegangen.

Ein Rückblick: Am Dienstag vergangene Woche stellte Ingenieur Johannes Schlaich von der Universität Stuttgart die Ergebnisse des Verkehrsversuchs Rohrackerstraße und die Planungen zum Dürrbachkreisel im Ausschuss für Umwelt und Technik im Stuttgarter Rathaus vor. Grünes Licht gab er für den Rückbau der Rohrackerstraße. Problematisch aber sei der Bau des Kreisverkehrs. Schlaich kann diesen nur mit Einschränkungen empfehlen, nämlich mit einem so genannten Bypass. "Denn ein einstreifiger Kreisverkehr ist nicht leistungsfähig genug für den morgendlichen Rush-Hour-Verkehr aus Lederberg." Doch ein Bypass bringt erheblich Sicherheitsgefahren durch Spurwechsel der Linienbusse mit sich.

Außerdem könnten die Autos quasi ungebremst von Richtung Lederberg durch den Kreisel durchrutschen, "eine Geschwindigkeitsreduktion wäre nicht gegeben".

Zudem gäbe es keine Einspurigkeit vom Dürrbachplatz in Richtung Ortsmitte. Auch der Vorteil einer Mittelinsel bliebe nicht voll ausgeschöpft, weil sie nicht mehr im Schnittpunkt der Straße liegen würde. Diese Bedenken veranlassten Stadträte von CDU, FDP und Grünen den Dürrbachkreisel abzulehnen.

Darüber ärgerte sich Paul Wurm, Mitglied der Hedelfinger CDU. Am Mittwoch vergangene Woche trat er deshalb aus der Partei aus. An seinen Parteikollegen im Gemeinderat, Dieter Wahl, schrieb er: "Zu Ihrem Beitrag und Ihrer vernichtenden Einschätzung zum machbaren Bau des Dürrbachkreisel kann ich leider keinen Beifall spenden. Sie sind doch ein Mann, der sich nicht mit einer (Verkehrs-) Zählung zufrieden gibt. Warum geben Sie sich jedoch mit einem Gutachten zufrieden?"
Beim Parteiaustritt blieb es nicht. Paul Wurm organisierte am Montagmorgen mit fünf Mitstreitern eine erneute Verkehrszählung am Dürrbachplatz. Die Zahlen bestätigten das Ergebnis der Uni Stuttgart. Vor Ort waren auch die CDU-Stadträte Dieter Wahl und Ilse Unold. "Sie schienen verblüfft, wie lange die Autos vom Lederberg warten mussten, über die leere Kreuzung fahren konnten, aber nicht durften", meinte Paul Wurm. "Lediglich fünf Minuten war es stressig, dann war Flaute."

Deshalb beharrt er weiterhin darauf, "dass ein einstreifiger Kreisel den Verkehr aufnehmen kann". Seine Motivation: "30 Jahre lang haben wir vergeblich auf eine Verbesserung gewartet. Jetzt wissen wir, dass keine Südumfahrung kommt. Mit dem Kreisel gäb's weniger Angase, weniger Lärm und der Ortskern würde aufgewertet." Die CDU-ler ließen sich überzeugen.

"Die wegen planerischen Bedenken erfolgte Ablehnung das heftig umstrittenen Dürrbachkreisels in Hedelfingen durch die CDU-Gemeinderatsfraktion ist vom Tisch", teilte Dieter Bohnacker, Sprecher der CDU-Fraktion im Bezirksbeirat, mit. In einem internen Gespräch am Montagabend wurden Für und Wider erörtert bis sich Bezirksbeiräte und Stadträte einig waren, dass "eine Verbesserung der Verkehrssituation in Form eines Kreisverkehrs am Dürrbachplatz gefunden werden muss".

So zogen am Dienstagabend in der Bezirksbeiratssitzung alle an einem Strang.

"Die vom Experten angesprochenen Probleme werden gesehen, aber erscheinen lösbar", erklärte Bezirksvorsteher Hans-Peter Seiler. Deshalb lautet der einstimmige Beschluss: Auf den Bypass im Kreisverkehr zunächst zu verzichten, heißt die Asphaltfläche nicht zurückzubauen, sondern versuchsweise abzusperren.

Verläuft die Testphase negativ, könne der Bypass schnell gebaut werden. "Auch wenn der Kreisel nicht in Ideallinie liegt, ist eine 60-prozentige Verbesserung besser als gar keine", resümiert Seiler.

Des Weiteren soll die einspurige Verkehrsführung aus Richtung Lederberg beibehalten und untersucht werden, ob diese Maßnahme zu einer Verbesserung führen würde. Die Fußgängerüberwege beim Bypass sollten mit einer Ampel geregelt werden. Untersucht werden soll auch, ob eine Pförtnerampel vor dem Kreisel aus Richtung Lederberg den Verkehr regeln könnte. tb