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29.10.2005: Thema des Monats

Doch kein Geld für den "Dürrbachkreisel"

  • Hedelfingen: Rückbau der Rohrackerstraße scheint sicher, aber keine Mehrheit für den Kreisverkehr


Die Stadtverwaltung hat zwar sowohl die Rückbaumaßnahmen in der Rohrackerstraße, den Umbau der Otto-Hirsch-Brücke und einen
Kreisverkehr am Dürrbachplatz vorgeschlagen, aber momentan gibt es keine Mehrheit für die Finanzierung des Dürrbachkreisels. Foto:Kuhn

Vor vier Wochen gab OB Wolfgang Schuster das 40-Millionen-Euro-Versprechen für die B312 auf. Die Stadtverwaltung
wollte den Hedelfingern das Ende der Südumfahrung mit der zurückgebauten Rohrackerstraße, dem Umbau der
Otto-Hirsch-Brücken und dem Kreisverkehr am Dürrbachplatz versüßen. Mittlerweile scheint die Finanzierung des
Kreisels unsicher.

                                                           
                                                            Von Mathias Kuhn

Die Erklärung von OB Wolfgang Schuster und Finanzbürgermeister Michael Föll brachten die letzten Träumer auf Seiten
der Hedelfinger auf den Boden der Tatsachen. Jahrelang stand das Versprechen der Stadtverwaltung im Raum, dass
sie 40 Millionen Euro zur Vorfinanzierung der „B312–Südumfahrung Hedelfingen“ bereit stelle.
Vor vier Wochen „löste“ Schuster die Rücklage auf. Jeweils 20 Millionen Euro sollten in Schulen- und Kindergärten, die
zweite Hälfte in Straßenbau-Projekte gesteckt werden. Die Hedelfinger achteten dabei genau darauf, was mit „ihren“
40 Millionen Euro finanziert werden sollte, und sie entdeckten in der Vorschlagsliste der Stadtverwaltung immerhin drei
Projekte, die dem Stadtbezirk eine kleine Verkehrsentlastung bringen könnte:

Eine halbe Million Euro will OB Wolfgang Schuster für den bereits vom Gemeinderat
beschlossenen Rückbau der Rohrackerstraße reservieren. Nachdem der Versuch erfolgreich
abgeschlossen ist, soll mit der endgültigen Reduzierung der Fahrspuren und gleichzeitigen
Verschönerung des Geh-/Radwegbereiches im kommenden Jahr begonnen werden.

Eine Viertel Million Euro aus dem 20-Millionen-Straßenbautopf haben die Finanzplaner für die
erste Umgestaltungstufe an der Alten Schule vorgesehen. Dort soll der ehemalige Haltestellen-
bereich demontiert, die Linksabbiegespur in Richtung Ortskernverlängert und die Bushaltestellen
in Richtung Hedelfinger Platz verrückt werden.

Der Umbau der Otto-Hirsch-Brücken wird auch wegen des für die Stadt lukrativen Verkaufs der
Wendeschleife notwendig.

Als drittes Vorhaben stehen auf der Vorschlagsliste der Stadtverwaltung 550000 Euro für die Planung und Einrichtung eines
Kreisverkehrs am Dürrbachplatz. Im Simulationssystem des Tiefbauamts gibt es diesen Dürrbachkreisel bereits. Die
Ergebnisse der Tests sollen Mitte November den Politikern vorgestellt werden. Bisher sind alle drei Projekte nur Vorschläge
der Stadtverwaltung, entscheiden müssen die Stadträte, die im Dezember den Haushalt für 2006/2007 beschließen.

Hedelfingens Bezirksbeiräten fiel die Entscheidung leicht: Sie forderten Ende September, dass alle drei Maßnahmen –der neue
„Boulevard“, die Otto-Hirsch-Brücke und der Dürrbachkreisel– realisiert werden sollen. Doch zumindest der Kreisverkehr
am Dürrbachplatz droht bei den Etatberatungen durchzufallen.

SPD und Freie Wähler für Kreisel

Die SPD-Gemeinderatsfraktion und die Freien Wähler haben sich ausdrücklich für den Kreisverkehr ausgesprochen und
zunächst 250000 Euro beantragt. Die Sozialdemokraten folgen damit der Planung, die Schuster und Föll (beide CDU)
vorstellten. Die restlichen 300000 Euro für den Bau wären 2008 fällig. Doch ausgerechnet Schusters Parteikollegen wollen
den Kreisverkehr ausbremsen.

„Wir wollen zuerst abwarten, wie sich der Rückbau der Rohrackerstraße auswirkt.
Der Kreisverkehr kann auch im nächsten Haushalt beschlossen werden“
,
argumentiert CDU-Stadtrat Roland Schmid.
Die Gemeinderatsfraktion müsse auch an andere Verkehrsprojekte in den Stadtbezirken denken.

Auch bei den Grünen und der FDP findet sich bislang kein Antrag für den Kreisel.

.„Nach 30 Jahren Warten auf die Südumfahrung sollen wir jetzt beim Dürrbachkreisel um Jahre vertröstet
werden“, befürchtet ein Anwohner.

 

Auch Hedelfingens Bezirksvorsteher Hans-Peter Seiler ist „entsetzt.“
Nach dem Ende der Südumfahrung hätten alle Parteien sich für deutliche Entlastungen
für die Hedelfinger ausgesprochen.

Für den Schultes macht der Rückbau der Rohracker Straße jedoch nur Sinn, wenn die
Ortsdurchfahrt auf der gesamten Länge berücksichtigt werde.


„Dazu gehört auch der Kreisverkehr. Jetzt könnten wir Entlastung aus einem Guss
schaffen.  Die Chance dürfen wir nicht vergeben“,
meint der Bezirksvorsteher.

 

Bis zu den Etatberatungen wollen die Hedelfinger versuchen, auch die noch unentschlossenen Parteien mit ihren
Argumenten zu überzeugen.

 

 

Ausdruck

 

Weitere Infos:
 --->>> Der Kreisverkehr: Eine runde Sache....

;-))