WILIH: 31.10.2005  Gastkommentar
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Gastkommentar (WILIH vom 31.10.2005)

Verschieben wäre schädlich

Zwei Generationen haben sich schon vertrösten lassen müssen. Immer wieder wurde die Verkehrsberuhigung Hedelfingens auf die lange Bank geschoben. Und jetzt? Endlich stehen wir kurz vor der finalen Lösung, und schon wieder soll ein Rückzieher gemacht werden.

Nach dem endgültigen Aus für die Filderauffahrt (B312) werden jetzt in Stuttgart Rückstellungen von 40 Millionen Euro aufgelöst, um vordringliche kommunale Projekte finanzieren zu können. Auf der Vorschlagsliste von Stadtkämmerer Michael Föll stehen für den Rückbau der Rohrackerstraße, für eine erste Umgestaltungsstufe am Hedelfinger Platz bis zu den Otto-Hirsch-Brücken und für den Bau des Kreisverkehrs am „Dürrbachplatz“ im kommenden Doppelhaushalt für 2006 und 2007 rund 1,3Millionen Euro.

Der Verkehrsversuch mit dem provisorischen Rückbau der Rohrackerstraße verlief entgegen vieler Erwartungen positiv. Alle Untersuchungen zeigen übereinstimmend: Es geht. Selbst an mögliche Verkehrsverlagerungen bis hin zur Talstraße wurde gedacht. Doch auch hier zeigt sich wieder: keine negativen Effekte.

Hedelfingen ist scheinbar auf der Zielgeraden angekommen: Jetzt gilt es! Das bedeutet: Beiden Haushaltsplanberatungen der Stadt Stuttgart müssen für Hedelfingen diese drei Projekte einschließlich des Kreisverkehrs am „Dürrbachplatz“ beantragt werden. Denn: Ohne Antrag gibt es keine Bewilligung. Deshalb unterstützt der Bezirksbeirat in Hedelfingen dies einstimmig. Und auch der Gewerbe- und Handelsverein Hedelfingen-Rohracker steht geschlossen hinter der endlich möglichen Verbesserung der Wohnqualität für die Bürger – gleichbedeutend mit einer Wirtschaftsföderung vor Ort für die Gewerbetreibenden in Hedelfingen.

Ein Strecken der drei – in unseren Augen zusammenhängenden – Maßnahmen über mehrere Haushaltsperioden macht wirtschaftlich keinen Sinn. Jetzt muss konsequent und zügig umgesetzt werden, was nach langem Warten möglich wurde. Nur nach vollständigem Rückbau der Rohrackerstraße und verkehrlich zweckmäßiger Anbindung der auf zwei Fahrspuren reduzierten Ortsdurchfahrt über einen Kreisverkehr an die Filderauffahrt werden private Investitionen in die Renovierung von Häusern und in eine Modernisierung der Geschäfte folgen. Ein weiteres Warten auf die nächste Baustelle in Hedelfingen würde private Investitionen im Ortszentrum sicher um Jahre verzögern.

Für die dritte auf eine Verbesserung wartende Generation in Hedelfingen wünschen wir uns jetzt von allen Fraktionen im Gemeinderat (auch von der CDU), dass sie den Vorschlag von unserem Ersten Bürgermeister Michael Föll aufgreifen und den Antrag stellen: 1,3 Millionen Euro für Hedelfingen. Und zwar für eine Verkehrsberuhigung in einem Stück und sofort.

Eine Alternative gibt es für uns nicht. Jetzt ist Hedelfingen an der Reihe!

Paul Wurm,
Gewerbe- und Handelsverein Hedelfingen-Rohracker e.V.
(Öffentlichkeitsarbeit